Ludwig Homann, geboren am 5. 2. 1942 in Gläsersdorf/Lüben als Sohn westfälischer bäuerlicher Siedler. Aus Schlesien vertrieben, kehrte die Familie 1946 nach Westfalen zurück. Nach der Volksschule in Beckum (1948–1956) machte Homann eine landwirtschaftliche Lehre in Senden und eine polizeiliche Ausbildung (Linnich, Bochum, Essen). Von 1961 bis 1963 war er Polizist in Ahlen/Westf. Das Abendgymnasium in Frankfurt/M. (1963–1965) brach er ab und widmete sich ernsthafter der Literatur; Berufliches stand jedoch zeitweise dem Schreiben entgegen. Zunächst arbeitete Homann von 1969 bis 1970 in Tunesien als Entwicklungshelfer in der Landwirtschaft, studierte dann in Münster von 1974 bis 1981 Pädagogik (Referendariat, 2. Staatsexamen) und war im Schuldienst tätig. 1982 fand Homann zum Schreiben zurück, heiratete und ließ sich in Glandorf nieder. Dort lebt er seitdem als freier Schriftsteller.
* 5. Februar 1942
von Olaf Kutzmutz
Essay
„Ein lebensunfähiger Mensch“ heißt Ludwig Homanns erste Erzählung, die am 14. Mai 1966 in der „Frankfurter Allgemeinen Zeitung“ erschien. Ihr Titel gibt gleichsam die Tendenz für die folgenden Werke des westfälischen Prosaautors vor. Als Porträtist der Vereinzelung widmet er sich Figuren, die mitten im gesellschaftlichen Leben zu Randexistenzen geworden sind – beispielhaft zu studieren an der Erzählung „Engelchen“ (1994). Homann zeichnet seelische Landkarten seiner Figuren, breitet sie vor dem ...